Willkommen bei den Aquilahasis
Home
Chronik
Kaninchen
=> Ein paar Regeln über Kaninchen
=> Wo kauft man die neuen Haustiere?
=> Checkliste Kaninchenkauf
=> Männchen oder Weibchen?
=> Vergesellschaftung
=> Einige Rassen
=> Die Farben
=> Abschied
=> Weiteres
Würfe
Fotoalben
Gästebuch
Regenbogenbrücke
Impressum
 

Die Farben


6. Die Farben

Die komplette Farbvielfalt und die Art ihrer Vererbung zu beschreiben, würde diese Seiten sprengen und es gibt genug Bücher etc., in denen die Farbgenetik professionell beschrieben ist. Aber da ich so oft gefragt werde, hier die häufigsten Farben und Scheckungen. Einige der Fotos habe ich mit freundlicher Genehmigung von anderen HPs und der Tierfotografin Berit Seiboth (www.berithh.de ) übernommen, vielen Dank dafür! Die anderen Fotos habe ich selbst gemacht.
A = Faktor für Pigmentbildung, also Farbe
B = Faktor für dunkles Pigment
C = Konzentration der Pigmentierung (Eumelanin & Phäomelanin)
D = Dichte der Schwarzeinlagerung
G = Wildfaktor (bändert das Haar)
Wichtig: Jedes Tier hat immer zwei Genformeln (Ein Erbgang von der Mutter, einer vom Vater), so können auch Zwischenfarben (siehe Marder) und Sonderfarben entstehen. Zur Vereinfachung gehe ich aber von der Reinerbigkeit aus, und gebe nur eine Formel an!


Fellfarben:
Naturfarbe: Jedes einzelne Haar hat helle und dunkle Abschnitte in Ringanordnung und sieht damit gestreift (gebändert) aus. Grundfarbe, bzw. Grunderbformel, von der sich ALLE Farben ableiten lassen:
- Schwarzwildfarbig/Wild: ABCDG
Schwarz-Gelb gebändertes Haar und einzelne schwarze Grannenhaare, Unterfarbe Weiß bis Creme/Gelb. Fell scheint grau-bräunlich (wie beim Wildkaninchen), die Bereiche um Augen, Nase, Blume und Bauch sind heller (Wildfarbigkeits-Abzeichen), braune Augen, dunkelhornfarbige Krallen
Besonderes: es gibt mehrere schwarzwildfarbige Farbschläge: Wild-, Hasen- und Dunkelgrau, unterschieden werden sie durch die jeweils anderen Farbschattierungen.
Vienna, Wildfarbiger Farbenzwerg. Man könnte sie tatsächlich für ein Wildkaninchen halten^^
Löwenköpfchen Vanity Fair, obwohl sie eine Vollschwester zu Vienna ist, ist sie wesentlich dunkler in der Farbe!

- Chinchilla: AchiBCDG
Chinchilla ist Wild bei dem durch den Chinchilla-Faktor (chi) die Gelb- und Rottöne unterdrückt werden. Schwarz-Weiß gebänderte Haare und einzelne schwarze Grannenhaare ergeben eine grau-blaue Farbe, die leicht zu schillern scheint. Helle Wildfarbigkeits-Abzeichen, Unterfarbe Weiß, Augen dunkelbraun, Krallen dunkelhornfarbig.
Chinchillafarbiger Farbenzwerg Wall-E.


Einfarbig: jedes Haar ist komplett durchgefärbt, das "Wild-Gen" fällt aus, daher keine Bänderung!
- Weiß: 
a) als Albino: aBCDg
Dem Tier fehlen sämtliche Pigmente (rezessieves Gen für die Ausprägung von Farbe: a), das Fell ist weiß, die Haut rosa und die Krallen weiß/farblos 
Besonderes: die Augen sind rot (da hier das "Innenleben" durch die durchsichtige Netzhaut schimmert)
Albino-Widder von den Zellwieser Zwergwiddern! Foto von E. Gegenfurtner, danke dafür!
b) leuzistisch: AxBCDg
Das Tier ist auch weiß, besitzt aber das Gen für die Ausprägung von Farbe (A), es hat also Pigmente, alle Farben werden jedoch durch den Zusatz x in der Erbformel unterdrückt. 
Die Augen sind pigmentiert, aber blau! 
c) Weißling: As1,s2,s3,...BCDg
Die Scheckungsmerkmale (s) summieren sich und verbannen jede Farbe (siehe unten "Holländer"). 

Löwenköpfchen Xila aus dem X-Wurf. Sie ist schneeweiß mit blauen Augen!
- Schwarz: ABCDg
Tiefschwarzes Fell, alle Farbgene aktiv außer dem Wildfarbigkeitsgen. So entfallen die braunen Streifen und die Haare sind komplett schwarz, braune Augen, Krallen schwarzbraun/
schwarz.

- Havanna: ABcDg

Dunkelbraune Farbe, entsteht aus Schwarz mit verminderter Eumelanin-Pigmetierung, so hellt das Haar auf und wird Braun. Die Augen sind braun leicht rötlich schimmernd, Krallen dunkelhornfarbig.

Farbenzwerg Vin in Havanna-Weiß
- Blau: ABCdg
Graue Farbe, entsteht aus "aufgehelltem" Schwarz, d.h., die Dichte des schwarzen Pigments ist abgeschwächt (Schwarz verdünnt ergibt Grau). Wird wegen des satten Blautons als Blau bezeichnet, Augen blau/grau, Krallen dunkel 


Löwenköpfchen Ginny in Blau mit weißer Nase, eigene Nachzucht

-Feh: ABcdg 
Hellgrau gefärbtes Tier, bei dem der Blau- und der Havanna-Faktor auf die schwarze Fellfarbe wirken. Dadurch blau-grau changierende Farbe mit bräunlichem Schleier! Augen Blau-Grau, Krallen hornfarbig. Bei Farbenzwergen extrem selten, manchmal falsch bezeichnet.

Foto von P. Hausmann
- Thüringer(Gelb): AbCDg
Der Thüringer ist die Gelbe Einfarbigkeit. Die Mutation von B zu b unterbindet die Möglichkeit dunkles Pigment zu bilden, so wird Schwarz zu Gelb. Warum ist das Tier nicht einfarbig gelb? Die Faktoren b und C-D wirken entgegengesetzt, sodass am Tier nur eine Verdrängung des dunklen Pigments beobachtet werden kann, keine komplette Auslöschung!
Also: Hellbraune bis gelbe Deckfarbe des Fells mit einer Art Schleier aus dunkleren Grannenhaaren. Beine, Ohren und eine "Maske" über dem Gesicht sind dunkler gefärbt (braun bis schwarz), allerdings nicht klar abgegrenzt. Die Augen sind braun, die Krallen dunkelhornfarbig. 

Wohl kaum eine Farbe hat so viele Varianten wie die Thüringerfarbe:
- Madagaskar/Gämsfarbig: Ab0CDg
Durch den Mutationsschritt b0 wird die Farbe noch weiter aufgehellt. Für den Thüringer bedeutet das, die Maske ist heller (braun) und schwächer ausgeprägt. Aber auch b0 kann C und D nicht ganz besiegen.
- Isabell: AbCdg 

Thüringer in Blau, also alle Abzeichen genauso, nur als blau-graue Variante. Augen Blau oder Braun, die Farbe ist in Deutschland nicht anerkannt (in Skandinavien und Amerika allerdings ein eigener Farbschlag)! 
 Löwe Wichtel in Isabell-Weiß, durch die Blesse tritt die Maske stark hervor!
- Separator: Abcdg
Thüringer in Feh, dadurch wird die Maske stark aufgehellt und ist besonders bei Jungtieren schwer zu sehen. Auch "sandfarbig" genannt. Augen meist Blau-Grau, Krallen hornfarbig. 
 
Löwe Caramell in Separator-Weiß, durch die Holländerzeichnung sind die Feh-farbigen Abzeichen leider kaum zu sehen.
- Orange: AbcDg
Wohl eine der umstrittensten Farben überhaupt, offiziell gar nicht anerkannt, sehr selten und bei Hobbyzüchtern diskutiert. Genetisch der Thüringer in Havanna. Dadurch kräftig rote Fellfarbe mit havannafarbigen Grannen und Thüringerabzeichen.
 Satinlöwin Asmira mit kräftig Oranger Fellfarbe. Durch die weiße Holländerzeichnung sind die dunklen Abzeichen leider kaum zu sehen.
- Sallander: AchibCDg
Ebenfalls nicht anerkannte Variante, Thüringer in Verbindung mit Chinchilla. Der Chin-Faktor löscht die gelbe Farbe, zurück bleibt ein weißes Tier, dass durch die farbigen Grannen silbrig-creme wirkt und Thüringerabzeichen hat. Wird leider oft falsch bezeichnet!
Bild folgt!



Kombinierte Farben: Einfarbigkeit und Wildfarbigkeit kombiniert, und evtl. Zusatzfaktoren ergeben ein charakteristisches Zeichnungsbild!

- Perlfeh: ABCdG

Name lässt fälschlich Feh + Wildfarbigkeit vermuten. Tatsächlich ist Perlfeh aber die blaue Wildfarbigkeit! Dadurch blau-graues Fell mit hellen Grannenhaaren und typischen Wildfarbigkeitsabzeichen in hellem Creme, fast Weiß. Augen Blau-Grau, Krallen hornfarbig.

Perlfehfarbene Löwenkopfhäsin Allynoy

- Lux: AbcdG
Deckfarbe erscheint blausilberfarben, darüber liegt auf der Körperoberseite ein braunroter Anflug. Lux ist die Feh-Wildfarbigkeit (nicht Perlfeh!) und weist als einzige Wildfarbigkeit eine Weiße Unterfarbe auf. Lux kommt bei unseren Mischerbigen Zwergen so gut wie nie vor!

Satinzwerg "Texas" in Lux, wirklich ein Hingucker! Foto von E. Gegenfurter!

- Gelb: AbCDG
müsste korrekterweise Gelb-Wild heißen, da das Tier nicht einfarbig ist, durch die Unterbindung des schwarzen Pigments erhalten wir ein gelbes Tier mit cremig-weißen Wildfarbigkeitsabzeichen.
- Rot: AbCDGy
kräftig rote Farbe, wirkt einfarbig ist es aber nicht wie bei Gelb! Ebenfalls gelb bis cremefarbige Wildfarbigkeitsabzeichen an Augen, Nase, Blume usw. Rot existiert in unterschiedlich starker Ausführung, da sich der Rotverstärker y genetisch summieren kann, Grundlage ist aber immer das Gelbe Tier. Augen braun, Krallen dunkelhornfarbig.
Hübscher roter Farbenzwerg, Foto von H. Brunow!
- Loh: ABCDg0y
Durch den Faktor g0 sind Ohrränder, Nasenlöcher, Kinnbacken, Augenringe, die Innenseiten der Läufe, die Blume und ein dreieckiger Teil im Nacken hell von der Deckfarbe abgesetzt, auch die gesamte Brust- und Bauchlohe, daher der Name Lohzeichnung. Diese Art der Zeichnung ist eine Zwischenform von Wild (G) zu Einfarbigkeit (g). Die Farbe der Lohzeichnung reicht von gelb bis fast orange und entsteht durch den Rotverstärker y. Dunkelbraune Augen, schwarzbraune Krallen Loh gibt es in mehreren Varianten:


Farbenzwerg Schwarz-Loh "Ricky"
- a) Blau-Loh: ABCdg0y

Farbenzwerghäsin Swantje in Blau-Loh, Foto von den Stecknitzzwergen!
- b) Havanna-Loh: ABcDg0y
 Hübscher Zwerg in havanna-loh, das Foto ist von B. Seiboth, danke!
- Weißgranne: AchiBCDg0 
Deckfarbe schwarz, Abzeichen wie beim Lohkaninchen nur in weiß, da durch den Chinchillafaktor alle Gelbtöne unterdrückt werden. Weiße Grannenhaare durchziehen das Fell (daher der Name "weißgrannenfarbig"). Auch in den Farbschlägen blau und havanna (siehe oben bei Loh). Braune bzw. blaue Augen, dunkle Krallen.

 Ein hübscher Zwerg in der Farbe Havanna-Weißgranne. Foto von B. Seiboth!
-Schwarzgranne: AchibCDG
Deckfarbe weiß mit schwarzen Grannenhaaren. Dadurch wirkt das Fell im ersten Moment, als läge ein grauer oder cremiger Schleier darüber. Nicht zu verwechseln mit Weigranne! Das Tier ist genetisch ein Gelbes (gelbwildfarbiges) Tier mit unterdrückter Gelber Farbe! Blaue oder Braune Augen, farblose Krallen.
Schwarzgranne-Kaninchen zur Ansicht der Farbe. Foto von Kleintiernews.de

Satinlöwenhäsin Lynn in Schwarzgranne mit weißer Holländerzeichnung und blauen Augen. Eigene Nachzucht!
- Japaner: AbjCDg
Absolut ein Kuriosum der Natür, die Mutation von B zu bj ergibt eine Streifen- oder Blockartige Eingränzung der Schwarzen Farbe, der Rest ist rein Gelb. S
ehr klar abgegrenzte, streifen- oder blockhafte Zeichnung erwünscht, dunkle Augen und Krallen, weiße Haare im Fell fehlerhaft! Gelb/schwarz im Standard, gibt es allerdings auch in anderen Farben, dabei ändert sich immer nur die Farbe der dunklen Streifen, sie sind ja das einzige was von der Grundfarbe übrig ist. 
Besonderes: Zum Japaner in all seinen Formen muss gesagt werden, dass auch immer wieder Tiere mit G statt g in der Erbformel gibt. Angestrebt wird zwar g (für ein klares Zeichnungsbild), aber äußerlich ist die tatsächliche Genformel schwer zu erkennen, denn Mitwirken von G verursacht zwar ein eher blumiges Zeichnungsbild, kann aber auch völlig im Hintergrund bleiben.
 Einfach eine geniale Farbe und zudem schwer zu züchten: Japanerzwerg auch bekannt als Harlekinfarbig. (Foto: B.Seiboth)
- a) Havanna-Japaner: AbjcDg
Die schwarzen Streifen werden zu Havanna aufgehellt, das Gelb bleibt erhalten!

Farbenzwerg mit leider nur wenig Japanerzeichnung an der linken Kopfseite in Havanna.
- b) Blau-Japaner: AbjCdg
Die Streifen sind nun Blau, durch die insgesamt leicht verdünnte Pigmenteinlagerung im Fell, erscheint auch das Gelb blasser. Wird daher oft als Blau-Creme bezeichnet!
- c) Feh-Japaner: Abjcdg
Ähnlich wie beim blauen Japaner leicht aufgehellte Gelbe Farbe, Streifen Fehfarbig und nur schwach abgegrenzt.

- d) Röhn: AchibjCDg
Japaner mit Chin-Faktor, also unterbundener gelber Farbe. Augen dunkel, Krallen Hornfarbig. 
 Rhön-Löwenkopfhäsin Ava in Rhön


Farben mit Masken: Wenn der Albinismus eingreift entstehen territorial konzentrierte Farbmuster. 
- Russe: anBCDg

Der Russenfaktor erzeugt einen Teilalbino, d.h. an Teilen des Körpers ist kein Pigment ausgebildet, an Nase, Ohren, Pfoten und Blume ist Farbe übrig. Die Augen sind wie beim Albino rot, die Krallen aber dunkelbraun. Den Russen gibt es ebenfalls ist diversen Farbschlägen!
Besonderes: Die Melaninbildung ist bei diesen Zwergen temperaturabhängig. Russenzwerge die im Kalten geboren werden und aufwachsen, haben eine besonders ausgeprägte, dunkle Zeichnung (Kälteschwärzung), Tiere, die in sehr warmer Umgebung aufwachsen sind fast ganz weiß.

Farbenzwerg Luan, Russe Schwarz

- Dunkelmarder: amBCDg
Dunkelmarder sind dunkelbraun bis schwarz, oftmals ändern sie ihre Farbe mit den Jahreszeiten sogar leicht. Dunkelmarder sind nicht als Farbschlag im ZDRK anerkannt, sitzen aber bei jedem Marderzüchter im Stall! Denn sie sind die reinerbige Form des Marders und damit die Grundlage für Typmarder.
Besonderes: Dunkelmarder sind weit verbreitet und entstehen leicht aus Chinchilla und Wild. Leider werden sie oft mit schwarzen Tieren verwechselt und falsch bezeichnet!

Satinlöwe Salem in Dunkelmarder im Sommer, sein Fell ist Espresso-Braun, eine Maske wäre denkbar.

Satinlöwe Salem in Dunkelmarder im Winter, nun ist sein Fell Lackschwarz, er ist nicht von einem Schwarzen Tier zu unterscheiden!
Marder: amBCDg/anBCDg
Der Marder ist hellbraun mit dunkler abgesetzten Beinen, Blume, Ohren und Maske. Augen braun, Krallen dunkelhornfarbig.

Marder sind heterozygot (mischerbig), daher ist es nun nötig beide Erbformeln anzugeben. Ihre Farbe besteht aus dem Russenfaktor "an" und dem Marderfaktor "am". Ein reinerbiges Tier an/an ist ein Russe (siehe oben) ein reinerbiges Tier am/am ist der Dunkelmarder (siehe oben). Nur der mischerbige Typ am/an zeigt die Marderzeichnung und ist im Verein als "Marder" anerkannt. Man braucht aber immer alle drei Farben, um Typmarder zu ziehen!

Löwenkopfhäsin Biscuit in Braunmarder (Typmarder), wunderschön, oder?
Auch der Marder hat einige Farbvariationen:
- a) Blaumarder: amBCdg/anBCdg:
Für ihn gilt das gleiche, wie für den Braunmarder, es gibt auch Russen in Blau und Dunkelmarder in Blau!

 
Der Marder in blau, diese Fabe wirkt einfach klasse! Foto von B. Seiboth

Dunkelblaumarder Chloé. Auch für die Blauen Dunkelmarder gilt: Im Winter sind sie kaum von einem blauen Tier zu unterscheiden, im Sommer hellen die Flanken aber stark auf!
- b) Siam: ambCDg/anbCDg
Korrekt eigentlich der Gelbe Marder! Aber die Farbe hat ihren eigenen Namen bekommen, da sie an die Katze erinnert. Das Fell ist cremefarben, Ohren, Läufe, Maske und Blume sind dunkelbraun gefärbt. Braune Schattierung auf Rücken und Hinterläufen. Augen braun, dunkle Krallen. Es gibt also auch Dunkelsiam und theoretisch müsste es auch gelbe Russen geben...

 Ein richtiger Mini-Zwerg in der Farbe Siam gelb. (Foto: B.Seiboth)


Satinlöwe in Dunkelsiam-Weiß, eine Maske ist erkennbar, da Gelb wie beim Thüringer auch noch eine Zonierung unterstützt. Werden oft mit Sallander verwechselt!

Schecken: Alle Fellfarben können auch als Scheckungen auftreten! Die Grundfarbe ist weiß, die Scheckung farbig!
- Mantelschecke: ABCDgK/ABCDgk
Oberer Teil des Körpers farbig, am Kopf und und an den Rändern gepunktet auslaufend auf weißer Grundfarbe. Zeichnung ähnelt einem übergeworfenen Mantel, den das Kaninchen trägt. Augen braun oder blau, Krallen weiß/farblos. Die Zeichnung Mantelschecke (wie auch die Punktscheckung) kommt genetisch durch den Scheckungsfaktor K zustande, das typischer Zeichnungsbild zeigt sich aber nur beim mischerbigen Tier k/K (siehe Marder). Das reinerbige Tier ist entweder einfarbig (k/k) oder Weiß (K/K).
Besonderes: Tiere, die den Faktor K reinerbig besitzen, also Weiß sind, sind immer letal! Man nennt sie "Weißlinge", sie sterben meist nach wenigen Tagen.

 Mantelschecke blau-weiß, jetzt müsste die Bezeichnung "Mantel" klar sein. Foto: B. Seiboth
- Punktschecken: ABCDgK/ABCDgk
Weiße Grundfarbe mit gepunkteter Färbung an Ohren, Nase und Maul (Schmetterling), außerdem farbige Augenringe und am Körper den Aalstrich auf dem Rücken mit Punkten an den Seiten. Der Punktschecke sieht ein bisschen aus, wie von oben mit Farbe bekleckert, jedes Muster ist anders (außer natürlich in der Rassezucht!). Alle Farben sind möglich, Braune oder blaue Augen, Krallen weiß.
Besonderes: Die Genformel für beide Zeichnungsbilder ist gleich, wieviel Farbe letztlich übrig bleibt, entscheidet die Genetik (auch k ist in der Lage sich zu summieren und so Farbe zu erhalten). Es ist Züchtern aber gelungen durch strikte Auslese nach "Schönheit" die beiden Zeichnungsbilder des Mantel- und Punktschecken zu etablieren.

 
Löwe MM in Schwarz-Weiß Punktschekcke: Nike. Nur den Aalstrich auf dem Rücken kann man auf diesem Bild nicht sehen.
 Und ihre Tochter Cyra (C-Wurf) ein dreifarbiger Punktschecke. Diese Farbe hat etwas ganz Besonderes, oder?

- Holländer: ABCDGs
Grundfarbe kann jede Farbe sein (alle Buchstaben vor dem s sind also variabel), darauf finden sich weiße Abzeichen wie man sie von zahlreichen Tierarten kennt: Blessen, weiße Pfoten usw.
Der eigentliche "Holländer" ist ein ganz klar definiertes Zeichnungsbild dieser weißen Abzeichen: eine breite weiße Blesse, sodass eine farbige Maske über Augen, Ohren und Kinnbacken erhalten bleibt. Außerdem einen weißen Kragen mit klar abgegrenzter Linie vor dem Rumpf und weiße Hinterpfoten. Augen dunkelbraun oder blau, Krallen farblos/weiß.
Besonderes: Wie oben beschrieben ist der Holländer logischerweise ein farbiges Kaninchen mit einer ganz bestimmten Form von weißen Abzeichen, aber im ZDRK wird er trotzdem unter den Schecken (weiß mit farbigen Abzeichen) geführt...

 Ein perfekt gezeichneter Holländer Thüringer-Weiß. Man kann die klare Farbgrenze gut erkennen. (Foto: Berit Seiboth)

Kurzer Ausflug in die Genetik: Die Holländerzeichnung kommt durch das Gens s zustande, welches für weiße Abzeichen im Fell sorgt (S= Einfarbig, s = Weißer Anteil im Fell). Das Besondere an diesem Gen ist, dass es sich im Genotyp summieren kann und dann immer größere Abzeichen im Phänotyp sichtbar werden. Die ersten Abzeichen zeigen sich an Nase, Zehen und als Stirnfleck. Je mehr s-Gene sich im Genotyp eines Tieres ansammeln, desto größer werden diese Abzeichen. So entstehen weißer Kragen, weiße Pfoten usw. Daher ist das treffen der Holländerzeichnung mehr oder weniger Glückssache. Summieren sich noch mehr s-Gene, wäre das Kaninchen irgendwann ganz weiß.
Auch zwei perfekt gezeichnete Holländer zu verpaaren, ist demnach keine Garantie für ebenso gezeichnete Jungtiere. Es können ganz farbige (S), ganz weiße (s1s2s3s4...sn) oder auch Kaninchen fallen, die zu viel oder zu wenig weiße Anteile haben oder unregelmäßig gezeichnet sind: z.B. weiße Pfoten oder Läufe, weiße Schnippe, Blesse, Ohren, nur einseitige Holländer (Pseudoholländer) oder komplett weiße Köpfe (der sogenannte Weißkopf-Holländer, bei Hobbyzüchtern sehr beliebt).

Niccolo hat eine süße weiße Nase und einen schmalen weißen Strich auf der Stirn. 


Rumo hat viel zu viel Weiß für einen echten Holländer, in der Farbzucht ein schwerer Fehler. Aber das ist doch trotzdem wunderschön, oder?

Ivar ist ein Pseudo-Holländer, links hat er keine Zeichnung, rechts geht er als Holländer durch.

- Hotot: ABCDGKs
Kombination aus Punktscheckung und Holländerzeichnung. So bleibt nur ein schmaler Augenring, sonst reinweiß (kein Albino: dunkle Augen) in allen Farbschlägen möglich!

 Einfache und doch geniale Zeichnung: Hotot schwarz-weiß. (Foto: Berit Seiboth)

-Weißohr-Scheckung: Kwo?
Die Weißohren sind noch eine ziemlich neue Rasse/Farbvariante, aber haben schon viele Liebhaber. Die WOs sind NICHT mit Holländern zu verwechseln (bei denen auch weiße Ohren vorkommen können). Es gibt keine WO-Träger, da der Erbgang dominant ist, entweder der Zwerg hat weiße Ohren, oder nicht. Charakteristisch sind die oft klar abgegrenzte weiße Ohrenzeichnung beim Typ-WO, reinerbige Weißohren sind fast weiß, bis auf wenige blasse Farbabschnitte am Körper und es fallen auch einfarbige Tiere. Daher wird vermutet, dass WO irgendwie an die Punktscheckung K gekoppelt ist...

WO-Widder in Schwarz-Weißohr, Bild von E. Gegenfurtner, danke!

Die WO-Zeichnung kommt auch bei Stehohren vor. Hier Weißohr-Satinhäsin Micky Maus von Jennys Teddyzwergen in Japaner-Weißohr!


Die Augenfarben:
Die Augen beim Kaninchen können braun, blau, rot, oder gemischt sein.
-Braun: Ist die häufigste und natürliche Augenfarbe beim Kaninchen. Manche fallen etwas heller, andere dunkler aus, manche sind auch eher grau-braun, je nach Fellfarbe. Ein Kaninchen mit braunen Augen kann genetisch aber blaue Augen vererben.
-Blau: Blaue Augen entstehen, wenn sich die Farbeinlagerung im Fell verändert, daher haben blaufarbige Kaninchenrassen oft grau-blaue Augen. Blau-graue Augen hängen nur mit der Fellfarbe des Zwergs zusammen uns sind nicht erblich (bzw. vererben braune Augen).
Ein anderes Blau als Augenfarbe bei Zwergkaninchen stammt von den Hermelinzwergen mit blauen Augen, solche Augen strahlen meist richtig. Dieses Blau ist erblich bedingt, kann in Erscheinung treten oder bei einem Braunäugigen Tier als Trägereigenschaft weitergegeben werden.

Ginnys Augen sind grau-blau
(aufgehelltes Braun), da ihre Fellfarbe ebenfalls aus blau-grauen Pigmenten besteht.
Enaya dagegen hat strahlend blaue Augen!

- Rot: Zwerge mit roten Augen snd IMMER Albinos. Durch den kompletten Pigmentverlust ist auch das Auge durchsichtig (die Iris ist sonst gefärbt), so schimmert das "Innenleben" durch: das Auge erscheint rot.

Farbenzwerghäsin Russe (Teilalbino) mit roten Augen.
-Gemischt: Manche Zwerge haben auch blau-braune Mischaugen, dadurch haben sie oft einen ganz besonderen Blick!


Satinzwerg Lilith hat ein blau-braunes Auge!

Fazit: Die Farbenvielfalt unserer Zwergkaninchen ist unendlich! Jedes ist ein Unikat und ich finde sie umso schöner, je bunter und wilder sie gezeichnet sind^^!


Wenn ihr noch eine tolle Farbe kennt, sagt mir Bescheid. Wenn ihr ein besonders schönes Bild von einem Zwerg in einer dieser Farben habt, würde ich mich freuen, die Bilder als Beispiele hier zeigen zu dürfen!


Du bist der 147413 Besucher (376518 Hits)
 
Zwergkaninchen-Hobbyzucht
Hier möchte ich euch meine Löwenkopf- und Satinlöwenzwergkaninchen vorstellen. Ich "züchte" nur in sehr kleinem Rahmen, denn für mich sind meine Tiere ein Hobby und ich möchte für jedes von ihnen genug Zeit haben.
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden